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Rêve N°36, Diarama. Dream On, Performance. Repas Onirique.

Am 16. September um 19:30 am Bahnhof Baden.
Hinweise vor Ort, siehe zentrale Personenunterführung.

Yan Duyvendak und Imanol Atorrasagasti inszenieren für die dritte Aktion von INFOLGE zwei Orte zwischen Destruktion und Konstruktion: Einer wird von einer Performance eingenommen, der andere von der Diashow Rêve No36.
In der Performance werden die Grenzen zwischen Authentizität und Fälschung verwischt, gleichfalls der Spektakelcharakter unserer Gesellschaft kritisiert. Dies geschieht mit Strategien, die uns aus den Massenmedien, Reality Shows oder Hollywood-Filmproduktionen wie Matrix vertraut sind: Damit richtet sich die Kritik einerseits mit einer gewissen Ironie gegen das eigene Tun, andererseits denunziert die (über)perfekte Adaption die Falschheit der uns umgebenden telegenen Inszenierung.
In der Diashow findet ein einmaliger und flüchtiger Traum eine kommunizierbare und damit soziale Form, der Schleier des Geheimnisvollen wird zwar hie und da gelüftet, bleibt am Ende jedoch erhalten: die subjektiven wie kollektiven Codierungen des Traumes können auch in der jedermann zugänglichen Projektion nie vollständig dechiffriert werden.
Sowohl Performance als auch Diashow setzen sich mit dem Gedanken auseinander, was passiert, wenn Realität zu einem Konstrukt medial versklavter Zuschauer wird, die sich beispielsweise aufgrund von Inszenierungen und Fälschungen ein Bild vom Leben auf einer einsamen Südseeinsel machen (Robinson auf TV3), oder aber die News-Berichterstattung für objektive Information halten.
Die Frage, wo und mit welchen Mechanismen die Fälschung zum authentisch Echten wird, beschäftigt Yan Duyvendak und Imanol Atorrasagasti immer wieder; für sie ist der heutige Mensch ein Gefangener in einem System von Konventionen und herrschenden Machtverhältnissen, welche seine Realitätsvorstellungen beeinflussen und prägen.
Die exakten und präzisen Inszenierungen sind dabei nicht nur Adaptionen, sondern Karikaturen der uns manipulierenden und telegenen Bilder: In der unglaubwürdigen Perfektion gewinnt die ironische Geste erst an Schärfe: Welches ist heute das Opium fürs Volk, wo geschieht der grösste Schwindel, die grösste Schummelei?

Als Beigabe organisieren die Künstler ein ‘repas onirique’, das an die grossartigen Momente des von Yan Duyvendak Mitte der 90er Jahre geführten Restaurants Le pole in Genf erinnert.