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28. 06. – 31.08.2002
Installation am steil abfallenden Limmatufer
zwischen Bahnhofplatz und Bäderstrasse

Eröffnung am 28.6. 2002, 18.00

Die Lawine als urbanes Phänomen - Mit der Arbeit "Ornament und Gebrechen 2" (2000/2002) löst Ulrike Gruber am steil abfallenden linken Limmatufer in Baden Assoziationen aus. In den urbanen Kontext am unteren Ende des Bahnhofplatzes setzt sie eine künstliche Lawine, die das im Aufbau begriffene Stadtzentrum sowie den transitorischen Charakter unserer zivilisatorischen Erzeugnisse in Frage stellt.

Die ca. 100 Module, aus denen die Installation besteht, sind direkt von einem Gletscher als Negativabdruck entnommen, in Polyester gegossen und motivartig reproduziert worden. Die Härte, wie auch die abweisende Kälte des Materials erinnern noch an Eis und Schnee, während der Vorgang des Gießens die Instabilität des flüssigen Aggregatzustandes widerspiegelt. Ulrike Gruber schafft eine Annäherung an eine Form des Chaos, aus der Wille zur Kontrolle und Störung städtischer, bzw. institutioneller Organisation hervorgehen. Die Suche nach dem idealen Gleichgewicht ist ein immer wiederkehrendes Moment ihrer Arbeit.

Einer der Anknüpfungspunkte für dieses Projekt ist Buckminster Fuller (1895 - 1983), seine geodesischen Systeme in der Architektur, wie auch seine Entwürfe geographischer Karten. Diese modularen Systeme bergen in sich stets ein Prinzip der Vermessung und sind in ihrer Flexibilität gleichzeitig ideal dazu geeignet, den komplexen physischen und mentalen Freiheitsgraden eines Raumes gerecht zu werden.

S/Z
"Ornament und Gebrechen 2" (2000/2002) wird während der Sommermonate keineswegs schmelzen. Im Gegenteil, die Installation provoziert eine optische Reaktion, eine Störung, einen unvorhersehbaren Wechsel und unterläuft so eine allzu gängige Wahrnehmung.